Ein Aspekt ihrer Arbeit beim Catering-Service des Vereins HuKultur unter dem Dach des Fördervereins Hustadt ist Perihane Kovaci, Fadhiyla Al-Saedi, Semsihan Aldur und Aziya Ismail besonders wichtig: „Es ist schön, eine Arbeit zu haben und damit Geld zu verdienen und sich zugleich eine Perspektive für die Zukunft zu schaffen. Außerdem sind wir Freundinnen geworden.“
Die leidenschaftlichen Köchinnen haben in der Hustadt ein Domizil gefunden, wie es schöner und ungewöhnlicher kaum sein könnte: Im Fachwerkhaus Kochs Kotten, das die Jahrhunderte überdauert hat und am Rande der Hochhaussiedlung ein wenig aus der Zeit gefallen wirkt, bereiten sie Speisen für öffentliche Veranstaltungen etwa am Bochumer Kunstmuseum und private Feste zu. Zukünftig sollen auch Kindergärten und Schulen mit schmackhaften Mahlzeiten versorgt werden. Das Angebot ist bereits in einer Querenburger Kita getestet worden – und hat viel Anklang gefunden.
An diesem Dienstagmorgen ist in Kochs Kotten jedoch erst einmal Saubermachen angesagt. Am Tag zuvor ist ein Catering zubereitet worden. Da demnächst auch Kindergärten beliefert werden sollen, gelten besonders strenge Hygienevorschriften – schließlich sind Kinder dieser Altersgruppe besonders infektionsanfällig.
Die Köchinnen leben alle in der Hustadt und arbeiten von montags bis freitags ganztags in Kochs Kotten. „Manchmal“, so erzählen sie, „haben wir auch samstags oder sonntags ein Catering und machen dafür Überstunden.“
Das Kochen haben sie zum Teil schon von ihren Müttern gelernt; heute bereiten sie die Mahlzeiten für ihre eigenen Familien zu. Sie erzählen: „Wenn wir für eine Kita kochen, richten wir uns nach den Wünschen der Kinder. Wir kochen alles, was Kinder mögen, zum Beispiel Chicken Nuggets, die wir frisch zubereiten.“
Auf besondere Wünsche wird dabei selbstverständlich Rücksicht genommen: „Bei unserem Testlauf in der Kita wollten zwei oder drei Kinder kein Fleisch essen. Für die haben wir dann vegetarisch gekocht.“ – Obst und Gemüse, Kartoffel- oder Nudelauflauf und Pizza ohne Fleisch sorgen auch bei den Kindern, die kein Fleisch mögen, für einen abwechslungsreichen Speiseplan.
Auch beim Catering bietet das Team eine breite Palette an Gerichten an: Aus Kartoffeln und Spinat werden Köstlichkeiten gezaubert; auch Humus, Zaziki, Falafel und Dips sorgen dafür, dass den Gästen das Wasser im Munde zusammenläuft.
Die Köchinnen sind bei den Veranstaltungen, für die sie das Catering übernommen haben, mit dabei. Die Arbeit beginnt jedoch natürlich lange vor der Veranstaltung. „Alles muss vorbereitet werden“, geben sie Einblick in ihre Arbeit, „wir erstellen eine Einkaufsliste. Manchmal kaufen wir auch selbst ein und gehen dafür in ein türkisches Geschäft in der Innenstadt. Dadurch kommen wir auch an die frische Luft.“ – Die schweren Einkäufe werden dann mit dem Auto in die Hustadt transportiert.
So gut, wie die Arbeit hier organisiert ist, können die vier Frauen auch ihrer nächsten Herausforderung gelassen entgegensehen: Die Gastronomie in Kochs Kotten, lange als Restaurant genutzt, soll wiederbelebt werden.