Die Bürger*innenkonferenz ‚Älter werden in der Hustadt‘ im vergangenen Spätherbst war ein Sprungbrett für das weitere Vorgehen unseres Arbeitskreises“, umriss Christian Zimmer, Pfarrer der Evangelischen Hustadt-Gemeinde, die Bedeutung des Zusammentreffens im November. Auch das Auswertungstreffen, das kürzlich stattfand, war ungewöhnlich gut besucht.

Die verschiedenen Akteure, die sich in der Hustadt engagieren, waren vertreten: vom Seniorenbüro Süd über den interkulturellen Sozialverband IFAK, den Förderverein Hustadt, die VBW Bauen und Wohnen und die Evangelische Gemeinde bis hin zu Bezirksbürgermeisterin Gaby Schäfer. Auch interessierte Bewohner*innen des Quartiers waren der Einladung gefolgt. Die Ergebnisse der Bürger*innenkonferenz wurden genutzt, um die Prioritäten für die Zukunft abzustecken.

Wenig überraschend, ist das Thema Wohnberatung von besonderer Bedeutung, denn viele Senior*innen in der Hustadt denken darüber nach, wie sie ihre Wohnung durch Umbaumaßnahmen und andere Veränderungen an ihre Bedürfnisse anpassen können. Eine Informationsveranstaltung in Kooperation mit der Wohnberatungsstelle der Diakonie unter Beteiligung der VBW ist geplant. Auch das Thema Tagespflege brennt vielen auf den Nägeln. Die Diakonie, die sich für die Trägerschaft einer solchen Einrichtung in der Hustadt interessiert, ist auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten. „Der Pflegebedarfsplan für Bochum durchläuft gerade die parlamentarischen Gremien“, berichtete Gaby Schäfer, „der Bedarf nach einer Tagespflegeeinrichtung in der Hustadt wird dabei berücksichtigt.“ – Sabine Böhnke-Egbaria vom Seniorenbüro Süd betonte die besondere Bedeutung der Kultursensibilität bei der Etablierung einer Tagespflege in einem multikulturellen Quartier wie der Hustadt.

Ebenso wichtig scheint den Bewohner*innen der Hustadt die Verbesserung des Informationsflusses zu sein, da viele Aktionen und Angebote des Seniorenbüros im Uni-Center im Quartier nicht rechtzeitig bekannt werden. Auch Beratungsstellen wie die Wohnberatung der Diakonie sind nicht allen Senior*innen ein Begriff. Es soll nun geklärt werden, ob Flyer und die Nutzung von Schaukästen hier Abhilfe schaffen können. Matthias Köllmann, Vorsitzender des Fördervereins Hustadt, hat diesen Punkt besonders im Visier: „Unser Verein wird ein entsprechendes Konzept erarbeiten, um Informationen zukünftig besser verbreiten zu können.“

Sabine Böhnke-Egbaria mahnte, die Idee eines regelmäßigen gemeinsamen Mittagstisches, ausgerichtet von HUkultur und seinem Cateringservice in Trägerschaft des Fördervereins, nicht aus dem Blick zu verlieren. Bei der Bürger*innenkonferenz hatte gerade diese Idee großen Anklang gefunden. „Beim Essen entsteht die beste Gemeinschaft“, warb auch Pfarrer Zimmer für diese Idee, die im wiederbelebten „Koch’s Kotten“ oder im Bürgertreff von HUkultur am Brunnenplatz umgesetzt werden könnte und Menschen aller Generationen ansprechen soll. Der häufig beklagte Mangel an Treff- und Gesprächsmöglichkeiten in der Hustadt könnte so zumindest teilweise behoben werden. Der von den Teilnehmer*innen der Bürger*innenkonferenz gewünschte stärkere Austausch der Kulturen könnte auf diesem Weg ebenfalls angeregt werden. „In der Tat gleicht das Zusammenleben in der Hustadt häufig eher einem Neben- als einem Miteinander der Kulturen“, beklagte auch Gaby Schäfer. Der Arbeitskreis „Älter werden in der Hustadt hat auch diese Zukunftsaufgabe im Blick.

Termin

Der Arbeitskreis „Älter werden in der Hustadt“ trifft sich wieder am Mittwoch, 1. April, um 15 Uhr im Evangelischen Hustadtzentrum, Auf dem Backenberg 8. Alle Interessierten sind eingeladen.